Applied Kinesiology

 

Das ist Applied Kinesiology 

 

 

 

Geschichte:

Applied Kinesiology (AK) wurde als ein System zur Diagnose von Körper(fehl)funktionen 1964 von dem amerikanischen Chiropraktiker George Goodheart junior eingeführt und seither von ihm und seinen Schülern weiterentwickelt. Die Genialität von Goodheart lag darin, dass er Dinge beobachtete, die auch andere vor ihm schon gesehen haben müssen, aber vollkommen andere Schlussfolgerungen daraus zog. Es ist wichtig zu wissen, dass Goodheart damals in den Mit-Vierzigern war und über 20 Jahre Praxiserfahrung als Chiropraktiker besaß. Sein wichtigster Lehrer war wohl sein Vater; ebenfalls ein berühmter Chiropraktiker, der aber auch Osteopath war (D.O.) und nicht nur ›einrenkte‹, sondern auch mit Diätetik, Phytotherapie, Homöopathie, ausleitenden und psychosomatischen Verfahren arbeitete, also breit naturheilkundlich.

 

Einführung: 

Die Applied Kinesiology (AK) ist eine primär diagnostische Methode, die vor ca. 30 Jahren von dem amerikanischen Chiropraktiker Goerge Goodheart D.C. begründet wurde.

Basis der AK ist der korrekte Muskeltest, mit dessen Hilfe eine funktionsdiagnostische Aussage darüber gemacht werden kann, wie der Körper des Patienten einerseits auf potentiell positive Reize (Heilmittel, Medikamente, manuelle Behandlung, Akupunktur,…) aber auch negative Einflüsse (Allergene, unverträgliche oder toxische Substanzen, negative Emotionen, Fehlhaltung,…) reagiert.

Grundprinzipien:

 

Triad of Health

Goodheart empfiehlt das sog. Dreieck der Gesundheit für die ganzheitliche Betrachtung jedes gesundheitlichen Problems.

 

Fünf Faktoren des Intervertebralforamens
Goodheart beschreibt 5 Faktoren, die ursächlich mit den gesundheitlichen Problemen zusammenhängen können:

Das Nervensystem

Das lymphatische System

Das vaskuläre System

Das craniosacrale System als Regulator und Produktionsstätte des Liquors

Das Meridiansystem (Akupunkturmeridiane)

Aus heutiger Sicht muss die Liste noch um Folgendes ergänzt werden:

Das System der Grundregulation: Als »System der Grundregulation« bezeichnet man das von Prof. Pischinger, Prof. Heine und Mitarbeitern in Wien in den letzten 40 Jahren beschriebene System aus Bindegewebestrukturen und Zellen, der Gewebsflüssigkeit und bestimmten Zellen des Lymphsystems, das entwicklungsgeschichtlich älter und grundlegender ist als das Nervensystem. Tatsächlich nimmt man an, dass vor allem das »System der Grundregulation« der Angriffspunkt der meisten Naturheilverfahren ist!

Psychisch-gesitige Zusammenhänge

 

Einsatzmöglichkeiten:

 

 

Allergien, Unverträglichkeiten und sonstige Überempfindlichkeiten

 

Die AK ist natürlich auch dazu geeignet, auf ideal einfache Art und Weise alle für den Körper negativen bzw. unverträglichen Substanzen erkennen zu helfen.
Nochmals das Grundprinzip: Wird durch den Kontakt mit irgendeiner Substanz ein starker Muskel schwach oder eine normotoner Muskel hyperton, dann werten wir dies als Unverträglichkeitsreaktion des Körpers eben auf diese Substanz. Mehr dazu
(Dazu hinterlegen: Da wir – im Gegensatz zu den meisten schulmedizinischen Diagnoseverfahren – die zu testenden Substanzen mit der Schleimhaut des Patienten in Kontakt bringen (Mund oder Nase), erhalten wir mit der AK-Testung mehr und bessere Hinweise auf gewisse Allergie- und Unverträglichkeitsphänomene als die herkömmlichen Allergietestverfahren.
So gelingt es immer wieder, Substanzen als unverträglich zu finden, die der Patient teilweise seit Jahrzehnten ohne jegliches subjektives Missempfinden zu sich nimmt. Es ist einleuchtend, dass sich alleine schon durch Weglassen dieser Substanzen häufig auch chronische und schwerste Allergiezustände bessern lassen.
Kommt dann noch eine sinnvoll angewandte orthomolekulare Therapie, eine gute homöopathische Behandlung und/oder weitere notwendige naturheilkundliche Korrekturmaßnahmen dazu, so lässt sich eine dauerhafte Besserung und wirkliche Stabilisierung des Gesundheitszustandes erreichen. Häufig können dann nach einer gewissen Zeit durchaus vorher unverträgliche Substanzen wieder vertragen werden, insbesondere, wenn darauf geachtet wird, diese nicht täglich, sondern nur jeden 4. oder 5. Tag zu essen oder zu trinken.)

 

 

Lernstörungen, Legasthenie, Hyperaktivität u.a.

 

Mit AK lässt sich bei einer Vielzahl von Störungen, die auf falscher Koordination bzw. gestörter Verarbeitung von geistigen und körperlichen Impulsen beruhen, teilweise verblüffend einfach und erfolgreich Hilfe leisten.
Untersucht wird im Prinzip, welche geistige, körperliche oder musische Funktion die Muskelstärke im AK-Test ändert und je nach Ergebnis wird dann mit einer Vielzahl von Maßnahmen wie craniosacraler Therapie, Reflexpunktbehandlungen, gezielter Übungsbehandlung, orthomolekularer Therapie (siehe unten), gezielter Stimulation (Farben, Töne, Frequenzen usw.), Homöopathie und Bach-Blüten versucht, möglichst kausal die zugrundeliegenden Blockaden und Störungen zu beseitigen.
Die AK und verschiedene von ihr abgeleitete Verfahren wie »Kinesiologie«, »Touch for Health«, »Edu-Kinesiologie« usw., zeigen so vielversprechende Ergebnisse, dass hier für die Zukunft vielleicht das breiteste Anwendungsgebiet liegt!

 

 

Manuelle Medizin

 

Die AK hat viele Techniken aus der Chiropraktik und der Osteopathie integriert und ist dadurch besonders auch für die Manuelle Medizin wichtig.
Da sich durch den Muskeltest viele Faktoren untersuchen lassen, die ursächlich für muskuläre und damit strukturelle Dysbalancen sind, kann die AK gerade auch bei anscheinend therapieresistenten orthopädischen Problemen erfolgreich eingesetzt werden.

 

 

Zahnmedizin und Kieferorthopädie

 

Wie keine andere Methode kann die AK bei den drei wichtigsten Problembereichen dieser Fachgebiete helfen:

Das Materialproblem
Eventuell störende Materialien wie Amalgam, Gold- und Stahllegierungen sowie andere dentale Werkstoffe und ihre Auswirkungen auf den Rest des Körpers können untersucht werden.

Das Herdproblem
Verdächtige (»störende«) Zähne, aber auch Kieferbereiche ohne Zähne können leicht identifiziert und auf ihre »Wertigkeit« für den Gesamtorganismus untersucht werden.

Kiefergelenksstörungen (»Craniomandibuläre Dysfunktion«)
Mechanische Störungen durch falsche Unterkieferposition, blockierende kieferorthopädische Apparate und Fehlkontakte einzelner Zähne sind häufig das entscheidende Hindernis zur Heilung bei Tinnitus, Schwindel und anderen Innenohrstörungen, Kopfschmerzen (v.a. auch bei Kindern), Legasthenie, Hyperaktivität, chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat und vielen anderen Problemen.
Die AK-Untersuchung kann die Zusammenhänge aufdecken und dabei helfen, die notwendigen Korrekturen optimal durchzuführen.


Achtung: Das Ergebnis des Muskeltests ist nicht ausreichend für eine ordnungsgemäße Diagnose.
Das Ergebnis des Muskeltests ist nicht ausreichend für eine ordnungsgemäße Diagnose; vielmehr sind hierzu auch möglichst viele andere klinische Verfahren heranzuziehen. Obwohl Goodheart selbst dies von Beginn an immer wieder erwähnt hat und auch heute noch seine Befunde mit klassischen klinischen Untersuchungsverfahren belegt, gibt es leider viele Nachahmer, speziell aus der sogenannten Touch for Health-Bewegung, die dies nicht machen wollen oder können.
So wird insbesondere häufig das Ergebnis des Muskeltests direkt mit der Organfunktion korreliert. (Beispiel: Schwacher Teres Minor → Störung der Schilddrüse).
Wer ausschließlich so arbeitet, hat die AK in Wirklichkeit nicht verstanden und wendet sie eindeutig nicht gemäß den von ICAK-D (International College of
Applied Kinesiology-Deutschland) aufgestellten Kriterien an.


Patientenbeispiele
1. Schulter-Arm-Syndrom
Dazu hinterlegen: Bei einer Patientin mit einem Schulter-Arm-Syndrom rechts ist der M. deltoideus schwach und schmerzhaft, wird allerdings sofort stark und schmerzfrei, wenn die Patientin die Dornfortsätze der mittleren Halswirbelsäule berührt (Positive TL!). Therapeutisch wird deshalb nach entsprechender weiterer Untersuchung die Halswirbelsäule in dem berührten Bereich manualtherapeutisch behandelt; nach erfolgreicher Therapie ist der Deltoideus schmerzfrei, stark, und die Schmerzen im Schulter-Arm-Bereich verschwinden völlig nach zwei weiteren Behandlungen.

2. Hyperaktivität
Dazu hinterlegen: Eine Mutter kommt mit ihrem 9jährigen Sohn in die Praxis mit der Diagnose Hyperaktivität. Bei der Untersuchung des Jungen
stellt sich heraus, dass mehrere starke Testmuskeln jeweils total schwach werden, wenn er irgendein Kuhmilchprodukt in den Mund nimmt.
Diagnose: Unverträglichkeit von Kuhmilchprodukten, die deshalb ab sofort streng zu meiden sind. Innerhalb kurzer Zeit auffällige Normalisierung des Verhaltens. Interessant an diesem Fall ist, dass vorher durchgeführte schulmedizinische Allergietests keinerlei Befunde erbrachten!

3. Chronische Verspannungen im Schulter-Nackenbereich
Dazu hinterlegen: Eine 42jährige Patientin kommt mit folgenden Beschwerden: Chronische Verspannungen im Schulter/Nackenbereich, Durchfälle wechselnd mit Verstopfung, bei der schulmedizinischen Untersuchung sei nichts gefunden worden.
Aufgrund der weiteren Krankengeschichte und der AK-Untersuchung wird folgender Test ausgeführt: Man lässt die Patientin an das denken, was sie am meisten belastet, ohne dass sie darüber spricht. Hierdurch werden alle starken Testmuskeln schwach (positiver emotionaler Challenge!). Die Schlussfolgerung ist eindeutig, allerdings will die Patientin nicht über ihre Probleme sprechen. Sie erhält deshalb eine Kurzbeschreibung der Bachblüten, um die ihrer Meinung nach passenden in einer Vorauswahl zu bestimmen. Jeweils ein Fläschchen der so gefundenen Blüten wird dann der Patientin in die Hand gegeben. Von den in der Vorauswahl gefundenen 9 Fläschchen führen 4 zu dem Ergebnis, dass trotz Denken an das Problem alle Muskeln stark bleiben. Diese 4 Bachblüten werden als Mischung verordnet. Drei Tage später ruft die Patientin an, dass es ihr deutlich besser ginge und fragt, ob es noch andere Methoden gäbe, um positiv auf die Zusammenhänge zwischen Geist und Körper einzuwirken. Eine deshalb anschließende Feldenkrais-Therapie bringt dann nach einigen Wochen völlige Beschwerdefreiheit.

4. Rezidivierende Infekte und chronischen Schmerzen im Arm-Schulterbereich
Dazu hinterlegen: Eine Patientin mit rezidivierenden Infekten und chronischen Schmerzen im Arm-Schulterbereich links kommt zur erstmaligen Untersuchung. Extrem schwach werden gefunden:
M. deltoideus und Serratus anterior. Beide reagieren mit sofortiger Schmerzfreiheit und Stärkung auf die orale Gabe von etwas Vit-
amin C. Nachdem der Mund ausgespült ist, wird nun noch ein immunstimulierendes Mittel (in diesem Fall Pascotox ®) gefunden, das ebenfalls beide Muskeln sofort stärkt.
Eine entsprechende, über mehrere Wochen durchgeführte Therapie bringt innerhalb von drei Wochen völlige Beschwerdefreiheit, obwohl vorher monatelang orthopädisch und krankengymnastisch ohne Erfolg therapiert worden war und auch die Infekte mit den verschiedensten Mitteln bekämpft worden waren.

5. Schmerzen im Bereich Schulter und Schulterblatt
Dazu hinterlegen Ein junger Mann hat seit Jahren Schmerzen im Bereich Schulter und Schulterblatt rechts; angeblich »psychosomatisch«. Die AK-Untersuchung zeigt, daß eine Störung im linken oberen Trapeziusmuskel den rechten oberen Trapeziusmuskel schwächt, aber nur unmittelbar nach Kontraktion des linken Trapezius (»Reaktiver Muskel«). Hierdurch wiederum wird der rechte Levator Scapulae, ein Synergist (»Helfer«) des oberen Trapezius, in spezifischer Weise irritiert (»Strain-Counter-Strain«).
Durch die so verursachte Schwäche zweier Muskeln oberhalb des Schulterblattes kam es zu einer Über-Kontraktion der Muskeln unterhalb des Schulterblattes und der vorderen Brustmuskulatur rechts (»Muscle Stretch Reaction«). Alle diese Störungen können in einer Behandlung erkannt und therapiert werden, wodurch das chronische Beschwerdebild vollständig verschwindet.

6. Rezidivierende Harnwegsinfekte
Dazu hinterlegen: Eine junge Frau mit ständig wiederkehrenden Harnwegsinfekten zeigt eine positive TL an zwei Schneidezähnen, die energetisch mit Niere/Blase zusammenhängen. Die weitere zahnärztliche Untersuchung zeigt einen Eiterherd an einem Zahn, eine Wurzelfüllung mit Amalgam am anderen. Nach Extraktion und chirurgischer Sanierung des wurzelgefüllten Zahns geht es bereits deutlich besser. Nach Entfernung der übrigen Amalgamfüllungen und entsprechender Ausleitung erfolgt die kieferchirurgische Sanierung des eitrigen Frontzahnes. Danach völlige Beschwerdefreiheit!

7. Legasthenie
Ein 12jähriges Mädchen mit relativ gut kompensierter Legasthenie wird plötzlich in der Schule schlechter und klagt zunehmend über diffuse Kopfschmerzen. Bei genauer Nachfrage ergibt sich, dass kurz vorher eine kieferorthopädische Behandlung (»Mulitband«) begonnen wurde.
Im AK-Test werden durch festen Biss – also einen mechanischen Challenge – mehrere starke Testmuskeln schwach. Die Schwäche lässt sich durch keinerlei andere Maßnahme, wie Einlegen von Papierstreifen oder Watteröllchen, beheben. Deshalb wird der Familie die vollständige Entfernung empfohlen. Danach gibt das Mädchen innerhalb von Stunden an, sich »frei zu fühlen«; die Kopfschmerzen sind verschwunden.
Die weitere Versorgung erfolgt in diesem Fall durch einen ebenfalls mit AK-Testung optimierten kieferorthopädischen Apparat nach Prof. Balters (»Bionator«). Interessanterweise bessern sich hierdurch die schulischen Leistungen so deutlich, dass nach einigen Wochen die Lehrer bei der Familie anfragen!

 

Die große Chance
AK bietet die große Chance, übergeordnete oder versteckte Ursachen von Krankheitssymptomen im ganzheitlichen Sinn zu finden und Störfaktoren im Körper zu entdecken, bevor sie zum Ausbruch der Krankheit führen. Wir gehen heute davon aus, dass keine Gesundheitsstörung ihre Ursache nur in einer Ebene des Körpers hat. Gerade in unserer Zeit der zunehmenden schädlichen Zivilisationseinflüsse wie Umweltschadstoffe und Stress muss man bei der Ursachensuche immer alle drei Ebenen beleuchten:

• Die strukturelle Ebene (Bewegungsapparat und Organe)
• Die chemische Ebene (Stoffwechsel, Ernährung, Schadstoffe, Allergien,
Mikronährstoffe)
• Die mentale/emotionale Ebene (Psyche, Streß, soziales Umfeld). Für jede dieser
drei Ebenen gibt es spezifische Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten.

 

AK nur durch Heilberufe anzuwenden
Nur Ärzte und andere voll ausgebildete Angehörige medizinischer Heilberufe dürfen die klassische AK nach Goodheart ausüben. Diese müssen sich den Ausbildungsrichtlinien der internationalen Gesellschaft ICAK unterziehen. Die meisten der AK betreibenden Ärzte haben ganzheitliche Denkansätze und können auf ergänzende Behandlungsmethoden wie Manuelle Medizin, Osteopathie, Akupunktur und TCM, die Lehren von F. X. Mayr oder Kneipp, Homöopathie und andere zurückgreifen.
Hier liegt auch ein Grund dafür, weshalb es bis heute keinen deutschen Begriff für die klassische Applied Kinesiology gibt. Denn Bezeichnungen wie Kinesiologie, angewandte Kinesiologie, Edukinesthetik oder Psychokinesiologie führen Organisationen, in denen im wesentlichen nicht-medizinische Personen mit vereinfachten Techniken der AK arbeiten. Von diesen Organisationen muss sich die klassische AK deutlich distanzieren, weil Fehler ohne medizinischen Hintergrund vorgezeichnet sind. Eine medizinische Diagnose entsteht nie durch die AK alleine, sondern immer mit gleichzeitiger Anamnese, klinischer Untersuchung und bei Bedarf Verwendung der klassischen schulmedizinischen oder naturheilkundlichen Untersuchungen.

 

 

 

Quelle: www.icak-d.de

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.