Artikel zu TOS

Handelt es sich wirklich um ein Karpaltunnelsyndrom? Muss eine Operation sein?

Ein weiteres Krankheitsbild mit ähnlichen Symptomen wie ein Karpaltunnelsyndrom ist das Thoracic-outlet-Syndrom (kurz TOS)

Kribbeln in den Händen kann verschiedene Ursachen haben, eine davon ist das Karpaltunnelsyndrom, eine weitere, meist häufigere Ursache ist eine abgeschwächte Form des TOS (hier ist meist keine OP nötig)

 

Definition:

Unter dem Begriff Thoracic-outlet-Syndrom fasst man Störungen zusammen, die durch Kompression der Nerven im Hals- und Brustbereich auftreten. Diese Störungen verursachen Schmerzen und Kribbeln (Parästhesie) in der Hand, dem Hals, der Schulter und dem Arm.

 

 

Symptome:

Das Thoracic-Outlet-Syndrom verursacht Schmerzen und Kribbeln, die anfangs im Schulter- und Halsbereich auftreten und sich anschließend auf die innere Oberfläche des Armes bis hin zur Hand und manchmal bis auf den Rumpfbereich ausdehnen.

Die Kompression einer der Unterschlüsselbeinarterien führt womöglich zum Anschwellen der Hände, Arme und Schultern auf der betroffenen Seite oder – aufgrund der mangelnden Durchblutung und der Sauerstoffunterversorgung – zu einer bläulichen Verfärbung der darüber liegenden Haut (Zyanose). Manchmal ist die Kompression so schwer, dass sie zum Raynaud-Syndrom führt, bei dem die Finger weiß oder blau und häufig taub werden, wenn sie in Berührung mit Kälte kommen.

 

Therapie:

Eine konservative Therapie mit Training und speziellen Übungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten wird empfohlen und ist in etwa 60 % der Fälle mit Symptomen aufgrund einer Nervenkompression erfolgreich. Zweck des Trainings ist die Normalisierung des Bewegungsmusters von Hals und Schulterblatt, um mehr Platz für Nervengewebe und Gefäße zu schaffen.

Ein chirurgischer Eingriff ist ebenfalls möglich, ist aber häufig nicht effektiv und wird daher meist nicht durchgeführt. Empfohlen wird eine Operation in der Regel jedoch, wenn es durch Druck auf den Nerv zu Lähmungen oder Abbau der Muskulatur kommt oder sich einen Venenthrombose gebildet hat. Eine Thrombose lässt sich jedoch oft auch durch eine medikamentöse Therapie auflösen. Die Injektion von Schmerzmitteln in diesen Bereich zeigte sich hingegen meist als nicht besonders wirksam.

Grundsätzlich lässt sich nicht bemessen, welche Therapiemethode zu besseren Erfolgen führt. Meist jedoch wird die Physiotherapie bevorzugt, um Komplikationen einer Opertion zu meiden und weil diese konservative Therapie bei vielen Patienten hilfreich ist.

Prognose:

Die Prognose ist bei nicht chirurgischer Therapie meist gut, bei einem operativen Eingriff ist sie dagegen eher ungünstiger

 

 

 

 

Quelle:

https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/st%C3%B6rungen-der-hirn-,-r%C3%BCckenmarks-und-nervenfunktion/erkrankungen-des-peripheren-nervensystems/thoracic-outlet-syndrom

https://deximed.de/home/b/physiotherapie-sportmedizin/patienteninformationen/ruecken-nacken-und-brust/thoracic-outlet-syndrom-schultergurtel-kompressionssyndrom/

 

 

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